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Ich habe mich die letzten Wochen vertiefst mit dem Thema Prop-Trading in Deutschland beschäftigt und es scheint keinen klaren Leitfaden dazu zu geben, was man genau zu beachten hat um Prop-Trader in Deutschland zu werden.
Hier sind meine noch unbeantworteten Fragen bezüglich des bürokratischen Werdegangs eines Prop-Traders der in Deutschland ansässig ist:
1. Ist eine Anmeldung eines Gewerbes von Nöten? Wenn ja, was schreibt man in den Gewerbeschein genau hinein bezüglich der Tätigkeiten?
Dies bezüglich habe ich gelesen, dass man als Prop-Trader ein Gewerbe braucht um Rechnungen an die jeweilige Prop-Trading-Firma zu stellen, da man auf Provisionsbasis arbeitet.
2. Braucht ein Deutscher Prop-Trader mehr als eine Prop-Trading-Firma an der er auf Provisionsbasis Rechnungen stellt bezüglich Scheinselbstständigkeit?
Damit habe ich mich auch mal beschäftigt.
Dabei ist rausgekommen .. ich lasse es.
Von Deinen Fragen mal abgesehen gibt es ganz andere Hürden dort einzusteigen.
Oft sind Challanges zu bestehen also Prüfungen die ein normaler Hobby-Trader meist gar nicht schafft (Stichwort max. DrawDown).
Dazu kommen Kosten für Test und/oder Ausbildungen.
So läufts bei Heldenthal ab:
Natürlich ist/wäre es ein Vorteil wenn man mit Fremdkapital handeln also ohne eigene Mittel/Risiko Geld verdienen kann. Aber in der Praxis liegen die Hürden dafür m.E. nach viel höher als man denkt und viel höher als mit eigenem kleinen Konto oder anderweitiger Finanzierung zu handeln.
Deine Fragen wären dann ein Fall für einen Steuerberater.
Und den wird das vertragsrechtliche Verhältnis zum Prop-House interessieren.
Wer so profitabel unterwegs ist um dort einzusteigen ist m.M. nach mit eigenem kleinen Startkapital und ner eigenen vermögensverwaltenden Gmbh besser bedient. Geld gibts ja z.Zt. sehr günstig und die steuerliche Seite bestimmt in hohem Maße was übrig bleibt bzw. ob man von leben/überleben kann.
Laß und doch was Eigenes machen?
Was hast Du denn so für Ziele und welche Assets/Märkte handelst Du in welchem Timeframe?
Ich selber habe viel probiert über die Jahre. Futures noch nicht, das soll jetzt kommen.
Mein jetziger Plan/Ansatz
Entwicklung und Programmierung von Handelsideen in Sierra Chart als Algo.
Schwerpunkt dabei sind statistische Ansätze. Ich suche nach zyklischen Vorgängen in möglichst kleinem Timeframe mit hoher Quote. Die Programmierung halte ich insgesamt für vorteilhaft wg. der Möglichkeit des Backtesting welches diskretionär sehr aufwändig ist.
Meine Programmierkenntnisse sind nicht mehr im Anfängerbereich, stammen aber aus der Technik (Mikroprozessoren in Assembler). Die SC-Studys in C sind aber gut machbar.
Ich suche im möglichst kleinen Timeframe und möchte dann die Size erhöhen gemäß dem Konto. Das gibt son ZinsesZins-Wachstum. Das scheint mir richtig zu sein.
Ist ja alles skalierbar in der Future-Welt.
Ich gehe das alles sehr ernsthaft und ehrgeizig an. Es ist kein Hobby (mehr) sondern zielgerichtetes arbeiten (Vollzeit) mit dem Endziel
ein "großes Kapital aus dem Markt zu holen" mit allen Konsequenzen (Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH, Verlegung der steuerlichen Ansässigkeit o.ä.).
mit dem Thema „Prop-Trading“ anzufangen, lohnt eigentlich erst wenn Du konstant profitabel bist über min 3-6 Monate.
Sollte man dann soweit sein bzw. das geschafft haben, gibt es eigentlich keinen Grund mehr an diesen „fragwürdigen“ challenges teilzunehmen da man bereits sein eigenes Konto so vermehrt hat das es ein guter Grundstein ist.
Steuerlich ist höchst wahrscheinlich auch der Handel des eigenen Kontos am effektivsten, trotz der 20k Verlustverrechnung. Die muss man nämlich erstmal zusammen bekommen.
Ich scalpe den ES 2000 Tick Chart mittels Price Action. Da ich als Student nicht gerade liquide bin, ist mein Plan mittels Prop-Trading Kapital zu akkumulieren, um dann mein eigenes Trading Konto zu eroeffnen.
Die Challenges sind fuer mich an sich kein Problem. Habe diese jetzt schon 2 mal simuliert bestanden und bin jetzt noch mal im dritten Versuch. Prop-Trading wäre für mich auch nur eine Zwischenlösung zur Akkumulierung von eigenen Kapital zur Eröffnung eines eigenen Trading Accounts.
Respekt, lieber Phil. Das hört sich ja schon sehr profitabel an.
Jetzt verstehe ich Deinen Gedanken/Plan.
Is schon alles richtig was Du versuchst .. studieren is ja auch gut und das machen ja auch viele .. aber letztlich bestimmt das Einkommen den Lebensstandard und ich sehe nicht wo ein abhängig Beschäftigter sein Einkommen wirklich skalieren kann.
Wirklich viel erreichen geht m.E. nur unternehmerisch und das hier passt.
Ich würde das alles genauso versuchen wie Du jetzt.
...
Was wirklich schwierig ist hier im Forum sind die zahllosen Märkte und Methoden und Ansätze.
50 Leute hier handeln wirklich 50 verschiedene Dinge.
Wie soll man da ernsthaft Austausch und Synergieeffekte erreichen :-).
Ich bin jetzt 57J. und habe mit Startkapital wirklich keine Probleme aber wünsche mir die kognitive Leistungsfähigkeit eines Anfang 20jährigen.
Und Du hast alles was Du brauchst außer ein paar Tausender um genügend Size handeln zu können um davon Leben zu können und das Konto zu vergrößern. Verrückte Welt.
...
Also zu Deinen Fragen:
Ich würde ohne weiteres versuchen im Prop-House einzuchecken, dann schauen was und wie die das vertraglich gestalten. Die werden Dir auch was dazu sagen können. Vorher würde ich da nichts machen.
Erstmal sind Provisionen dort Einkommen. Als Student ohne weitere Einkünfte kannst Du schon mal etwas mehr als 10TEUR p.a. steuerfrei verdienen. Darüber hinaus wird Einkommensteuer fällig sofern Du hier steuerlich ansässig bist und bleibst d.h. "gewöhnlicher Aufenthalt mehr als 6 Monate im Jahr".
Krankenversicherung + Pflege zahlt man auch davon, ich zahle das auch selber.
Wenn Du dann mit eigenem Konto startest entsteht eine neue Situation und da gibts dann eine Menge zu überlegen/entscheiden.
Vorab erstmal ob Du hier steuerlich bleiben möchtest. Falls ja ist eine Gründung sicher zu empfehlen da es mehr Vorteile (Abzug von Kosten, Sparschweineffekt indem man Gewinne in der GmbH lässt, Steuern nur vom bereinigten Gewinn usw.) als Nachteile (höhere Kosten für Kursdaten,
Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer, Entnahmen dann nochmal einkommensteuerpflichtig usw.).
Auch die Buchhaltung ist ein Horror.
Es muß jeder einzelne Trade im Detail gebucht werden, das sind alles jeweils einzelne Geschäftsvorfälle. Da ist ein netter Broker hilfreich der entsprechende Daten zur Weiterverarbeitung mittels Software bietet.
Gibt halt auch Leute die in Polen gründen oder in Asien wo einige Länder ausländische Einkünfte überhaupt nicht versteuern.
Dazu kann Dir wahrscheinlich MR79 mehr und genaues sagen .. wenn ich das richtig gelesen habe ist der nämlich bereits in Südostasien :-).
Wie von Dirk bereits angesprochen, ist bei dem Thema Handel über eine "Prop" Firma das Thema Steuern recht interessant. Für mich speziell das Thema Vorsteuer. Da kann bzw. wird dein Finanzamt ziemlich schnell auf der Matte stehen und Vorsteuer von dir verlangen. Da fängt man schon an Steuern zu zahlen bevor überhaupt richtig Einnahmen vorhanden sind. Ist jedenfalls meine Erfahrung damit.
MR79
"My only task as a trader is to protect my capital (risk management), the market will take care of the profits."
Das ist soweit richtig, allerdings ist/wird er auch Gewerbetreibender sein und damit auch in den Genuss kommen Gewerbe und die entsprechende Vorsteuer zahlen zu dürfen. Diese wird später voll oder bis zu einem höchst Satz (bin mir gerade nicht 100% sicher) mit der Einkommensteuer verrechnet
Die Buchhaltung betrifft auch die GmbH nicht nur die Privatperson im Eigenhandel.
Das ist richtig, ich lebe und arbeite im Moment in Südostasien (Brunei) da ich aber Eigentum in Deutschland habe und auch nach Steuerrecht "meinen Lebensmittelpunkt" in Deutschland habe, falle ich unter das Welteinkommen und zahle fleißig Steuern und auch Sozialabgaben in "good old Germany"
MR79
"My only task as a trader is to protect my capital (risk management), the market will take care of the profits."
ich hatte versucht dir eine DM zu senden aber dafür bin ich noch zu frisch hier.
Zur Zeit arbeite ich mit Topstep , würde gerne aber einen weiteren Anbieter dazunehmen -
Würdest du Leeloo oder Apex empfehlen? In einem anderen Post meinte ich von dir diesbezüglich etwas gelesen zu haben.
Die Verlustrechnung macht das handeln auf dem Privat Account zur Zeit unmöglich, daher möchte ich dieses Jahr über Prop und ab 23 über die eigenen GmbH handeln.
Hast du diesbezüglich Erfahrungen ?
Gerne auch per DM.
