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Arbeitsstil, Effizienz, Trading & Freizeit


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Arbeitsstil, Effizienz, Trading & Freizeit

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 Renkotrader 
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Hallo Traders!

Derzeitig mache ich mir Gedanken zum Thema "Arbeitsstil".

Mein derzeitiges Profil: 8 Instrumente in meiner Handelszeiteinheit, je 2 nebeneinander und untereinander, also auf 2 Monitoren. Historie hier: 800 eng skalierte Renkoboxen, sowie eine Trendlinie über 1200 oder 1500 Boxen. Vorteil hier: kein Umswitchen zwischen verschiedenen Profilen oder Zeiteinheiten, keine manuelle Technische Analyse - nur automatische Wochen- und Tagespivots als Werkzeug. Nur beobachten, wo sich markttechnische Ausbrüche bilden, Stopp-Limit-Order und abwarten. Ich arbeite mit kleinem Renko: 1er oder 2er. Von den 3 Handelsstilen Ausbruch, Bewegung und Trend handle ich derzeitig Ausbruch und Bewegung.

Vom Prinzip her habe ich mit diesem Handelsprofil keine weitere Arbeit. Und das ist auch gewollt so. Hintergrund: Effizienz. Und hierbei meine ich die Art von Effizienz, bei der ich, sofern ich das wollte, die Anzahl der Mouseklicks auf ein Minimum beschränken würde - oder die laufenden Meter, die ich mit der Mouse an den Bildschirmen zurücklege. Ich bin beileibe kein fauler Hund, ganz im Gegenteil, ich tendiere zur Überaktion. Laufend was tun, hier klicken und dort verschieben und anpassen und was einzeichnen und tunen und Daten nachladen und so weiter. Daher passt die "Analogie der wenigen Mouseklicks" irgendwie.

Warum nun diese 8 Märkte? Es geht mir um Zeiteffizienz. Genauer: 3 oder 4 Stunden vor dem EURUSD sitzen und abwarten, bis dieser mal in Wallung kommt, weil dieser mal wieder auf die Nachmittagsnews wartet oder so, das kennen viele von uns. Ganz einfach: habe ich keine Lust mehr drauf. Da ich in verschiedenen Marktsegmenten unterwegs bin, steigen nun meine Chancen, gute Trades zu finden/erwischen, beziehungsweise ich drifte nicht ab in Nebenarbeiten rund ums Trading, Foren und Blogs lesen, Analysen, News und was weiss ich noch: Mails, Skype, Handelsplan-Verfeinerung usw.

Nun zum eigentlichen Anliegen, nachdem Ihr diese Hintergründe kennt: wenn ich mir eine Handelssitzung "antue" (8:00 bis 12:00 Uhr oder 14:00 bis 18:00 Uhr MEZ/MESZ (Deutschland)), was 4 bis 7 mal pro Woche der Fall ist, dann soll sich die Handelssitzung lohnen, beziehungsweise das Wochen- und das Monatsergebnis. Selbstverständlich bin ich der Einzige, der hier die Zielvorgaben für mich selbst vornehmen kann und sollte, hier brauche ich keine Unterstützung oder so.

Nur geht es mir darum, zu erfahren, wie Ihr mit Euren Zielen umgeht: Definiert Ihr diese per Handelssitzung (Gewinnziel/Verlustziel)? Lasst Ihr alles so laufen und nehmt es hin, wie es kommt ohne Vorgaben? Brecht Ihr nach einem oder 2 Trades, sofern das gewünschte Tagesziel erreicht ist, das Trading für den Tag oder die Handelssitzung ab (und verbringt Zeit mit Euren Liebsten, Freunden, macht Sport, Einkäufe oder sonstiges, was nichts mehr für den Rest des Tages mit dem Trading zu tun hat)? Oder sagt Ihr: "Ich will das Maximum herausholen, ich begrenze mich doch nicht selbst!"? Ordnet Ihr Euer Tagesziel dem Wohl des Wochenziels unter? Beträgt Euer Monatsziel ein Drittel oder gar ein Viertel Eures Wochenziels? Wie managed Ihr Eure Ergebniskurve? Oder ist gar nach einem Minustrade der Handelstag beendet? Wie reagiert Ihr, wenn Ihr Euch bei einem echten Fehltrade erwischt: Handelsverbot für den Rest des Tages?

Diese Fragen kann man noch weiterführen, das ist nicht das Thema. Was jedoch das Thema ist, ist, wie Ihr Euch selbst, Euer Tradingbusiness, managed. Eure Handelszeiten an guten wie an schlechten Tagen. Und so weiter. Wie Ihr mentalen Fallen durch übermäßige Verluste oder Gewinne entgegentretet im täglichen Kampf an den Börsen. Eure Regeln/Methoden/Verfahrensweisen in diesen Fällen. Mit welchem Tagesergebnis seid Ihr zufrieden (Ticks)? Oder limitiert Ihr beispielsweise die erlaubten Trades pro Handelstag, Handelswoche oder Handelsmonat?

Wer Lust hat, sich hier mit mir auszutauschen, um entweder mir zu helfen, mich mit meinen eigenen Regeln oder Vorgaben zufriedener zu machen - oder weil er selbst das Thema "Arbeitsstil" zum Thema hat oder verspürt, sich mit diesem befassen zu wollen - der schreibe hier doch bitte.


Viele Grüße,
Renkotrader

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Für mich tönt es aus deinem Text nicht gerade ermutigend. (Aber ich weiss ja auch nicht, ob du schon seit 40 Jahren dabei bist, oder eher ein Neuling mit 10 Jahren bist).
Da lese ich: Nur beobachten, keine manuelle tech. Analyse, nur automatische Sachen. Möglichst wenig Mausklicks. Nicht stundenlang einen Markt beobachten. Effizienz.
Ich habe zwei Berufsabschlüsse. Einen im Handwerk und den anderen mit Hochschule. Und nun trade ich seit etwa 15 Jahren (davon 5 fulltime). Mir haben sich (in allen Berufen) jeweils ganz andere Fragen aufgedrängt… und das mit Herzblut.

Aber zum Thema:
Da ich in Zürich lebe, sind meine Zeiten ähnlich: Ich schau mir so ab 8 die Märkte an und trade ab 8.30, falls sich was ergibt. So ab 10.30 oder 11.30 bis 14.30 und von 18.00 bis 20.00 bin ich mit Sport, Essen, Einkaufen etc. beschäftigt. Der Rest bis 22.30 ist Trading, Schwerpunkt ES US Marktzeiten. Am Weekend gibt es Auslauf.

Ich definiere keine Ziele, ausser gut (nach meinen Regeln) zu traden. Dann stimmt auch die Rechnung.

Die Regeln sind relativ klar definiert und zu einem grossen Teil gleich in NinjaTrader programmiert. Dadurch lässt mich das System (meist nach einer Warnung) für den Rest des Tages nicht mehr traden, wenn ich in die Gefahrenzone komme. (Da ich offenes Risiko, Gewinn/Verlust pro Instrument und Total auf dem Chart habe, passiert das rel. selten).
Max Tradegrösse in % Account
Max tot Risikogrösse in % Account
Max Anzahl Kontrakte bei Limitordern
Max % Gewinnrückgabe (ab $1000 Gewinn)
Max. Verlust per Kontrakt
Max. Verlust per Trade
Max Verlust per Tag
Stoplage nach entry
Fixtarget für Scalpteil
Min Target für Targetteil
Runner (meist) via Stop

Beim Trademanagement ist noch definiert wann ein Breakeven zu erfolgen hat und wann ein Stop nachgezogen wird (mit Möglichkeit manuell noch strikter zu agieren). Generell sind manuelle Eingriffe stets nur in die restriktivere Richtung erlaubt.

Somit muss ich nur aus drei Konstellationen auswählen (Scalp, Scalp mit Target (und das Target setzen), Scalp mit Target und Runner. Und noch 0.5% oder 1% Traderisk wählen, damit das System die Positionsgrösse festlegen kann.

Primär beschäftige ich mich also mit dem Risiko. Auf der Gewinnseite limitiere ich nur bei den einzelnen Trades durch den fixen Scalp- und relativ begrenzten TargetTeil. Beim totalen Gewinn sehe ich keinen Sinn der Begrenzung. Traden ist mein Job, also habe ich zu traden. Wenn aber der Markt nicht will und die Sonne scheint, dann kann ich mich natürlich schon auf das Rennrad setzen.

Wie gesagt, habe ich weder Tages noch Wochenziele. Lege aber grossen Wert auf Konstanz.

Fehltrades schreib ich mir hinter die Ohren, bestrafe mich aber nicht dafür… Hatte gerade gestern 2x die falsche Richtung (short statt long) gedrückt. Einmal mit Verlust und entgangenem Gewinn, einmal mit Gewinn. Aber Fehler passieren einfach.

Dadurch dass ich klare Regeln habe, welche durch das System auch gnadenlos durchgesetzt werden, brauche ich mich auch nicht mehr mit einem schlechten Tag zu befassen etc. Trading ist ein Wahrscheinlichkeitsgame. Auch wenn ich eigentlich laut Statistik 10k Gewinn haben sollte, kann trotzdem das Tagesverlustlimit erreicht worden sein. Das muss nicht mein Fehler sein. Statistik geht von tausenden von Trades aus und nicht von meinen vielleicht zehn Trades. Aber das voll einzusehen braucht schon einige Psychobücher…

Da auch zu meinem Selbstschutz fast alles, ausser der Wahl des Instruments und des jeweiligen Setups und Einstiegs (teilweise Ausstieg) programmiert ist, bleibt mir Zeit… Die Sachen zu machen, welche ich wirklich brauche. Stundenlang die Bewegung des Marktes fühlen, mitdenken. Sup/res und Trendlinien einzeichnen. Orte für mögliche Setups/Einstiege/Ausstiege einzeichnen. Anmerkungen auf dem Chart machen. Kaffeemaschine entkalken. Davonlaufen.

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 Renkotrader 
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Guten Morgen, Traders!

@ terratec
Vielen Dank für Deine ausführliche Zusammenfassung zu Deinem eigenen Trading. Das werde ich für mich auch auf den Prüfstand stellen. Damit meine ich: zu reflektieren, wie ich zu den einzelnen Begebenheiten stehe, was meine Meinungen und Grundhaltungen sind. Um schlussendlich daraus zu lernen. Hab Dank!

Da hier eine Verständinisproblematik vorliegen könnte, hole ich kurz aus, damit der Kontext meiner Worte ersichtlicher wird. Ich habe 3 Ausbildungen hinter mir und in allen 3 Bereichen gearbeitet: Werkzeugmacher, Versicherungsfachmann und Kommunikationsinformatiker. Bin jedoch kein Akademiker. Ab der zweiten Ausbildung überwiegend freiberuflich/selbstständig. 3 Burnouts, der Letzte vor 3 Jahren als gnadenlos heftigster Zusammenbruch. Weil ich mich körperlich verausgabt habe, nicht seelisch. 110 Stunden zum Schluss pro Woche sind eben doch das Dreifache eines einfachen Arbeitnehmers. Doppelt so viele Stunden hätten auch genügen müssen für einen Selbstständigen. Natürlich kam mit dem körperlichen Zusammenbruch dann auch das seelische Plattsein.

Seitdem habe ich mein Leben geändert, einige Krankenhausaufenthalte, Herzkatheter und Betablocker und all so ein Gedönse, was man sich nicht wünscht. Die beste Krankheit taugt eben nichts. Arbeite nur noch im Flow, der mir gut tut. Und das ausschließlich im Trading. Mit Hochs und Tiefs. Handelsstil gefunden, Methodik gefunden (nur noch beständiger Feinschliff). Ich nenne meinen persönlichen Handelsstil "Erweiterten Ausbruchshandel". Ich bin sehr diszipliniert in meinen Jobs, absolut zuverlässig und ehrgeizig, immer beste Arbeiten abgegeben. Qualität als Maßstab, das erzeugt dann auch die Zufriedenheit beim Kunden und bei mir. Jedoch: im Trading habe ich mit meiner Disziplin ein Thema. Sprich: Verluste zu realisieren. Hier kommt es, sofern ich alles manuell durchziehe, auf längere Sicht zur Selbstsabotage. Abhilfe habe ich mir geschaffen durch einen parabolischen Stopp mit 5 Stufen per ATM-Strategy-Tool (incl. Break-Even-Funktion und Initialstopp). Seitdem gilt es eben: Einstiege suchen, Stopp-Limit-Order in den Markt legen und abwarten: wird die Order getriggert, dann bin ich außen vor: kein manuelles Eingreifen mehr. Der Markt entscheidet über den Ausgang meines Trades. Wird die Order nicht getriggert, nehme ich sie wieder raus.

Ich habe mehrere Handelsansätze, doch ich habe den aktuellen Handelsansatz in meiner Beschreibung genommen. Bis zuletzt habe ich 3 Märkte täglich und im laufenden Betrieb per Trendlinien, manuellen Widerständen und Unterstützungen zeichnen, Trendlinien, Trendkanälen und Projektionen - alles auf einem H1-Chart mit viel Historie - analysiert und gehandelt. Ich habe kein Problem damit, viel zu arbeiten, wirklich nicht. Nur lege ich mittlerweile eine andere Sichtweise auf die "Zeitqualität" als noch vor einiger Zeit. Das bedeutet für mich: in der Zeit, die ich beobachtend vor den Monitoren sitze, erwarte ich eine bestmögliche Präsentation von Chancen auf verschiedenen Märkten, um mich nach Möglichkeit nur auf die besten Chancen für mich einzulassen. Damit ich in jeder Handelssitzung auch die echte Chance auf gute Trades habe, anstatt diese ohne beenden zu müssen, da ich ja nicht viele Einstiege habe.

Risikodefinitionen habe ich in schriftlicher Form, doch nicht in das System integriert. Ich habe zwar früher programmiert, doch war das nicht meine Stärke, da ich mir andere Schwerpunkte gewählt habe, da bin ich zumeist meinen Stärken nachgegangen. Wenn hier also Skripte zu empfehlen sind, schaue ich mir diese gerne an, um zu prüfen, in wie weit mir diese helfen, mein Money- und Depotmanagement qualitativ zu verbessern. Vor Kurzem noch habe ich eine ausführliche Excelanalyse durchgeführt, doch mit dem Umstieg auf den NT7 will ich mir diese ersparen, da der NT7 von Hause aus ja die wichtigsten Kennzahlen liefert (wenn auch nicht unbedingt korrekt (EUR-USD-Problematik)).

Derzeitig probiere ich etwas aus, nämlich das Führen eines Arbeitsblattes, auf dem ich meine einzelnen Handelsergebnisse in ein Plus-Minus-Raster eintrage, um meine wöchentliche Gewinn- und Verlustentwicklung visuell vor Augen zu haben. Dabei agiere ich ebenso mit einem SAR-Stopp (maximales wöchentliches Verlustlimit), den ich nach dem Highwaterprinzip beständig nachziehe. Dasselbe mache ich für den einzelnen Handelstag. Wird der Stopp gerissen, ist Schluss für den Tag. Ist ein Nebenexperiment, welches mir hilft, mich auf die besten Chancen zu konzentrieren. Und mich im Fall eines Falles auch mal den manuellen Exit ziehen lässt, wenn der Markt in eine Range übergeht, anstatt angelaufene Gewinne zu stark abzugeben. Doch das ist eher die Ausnahme.

Viele Grüße und Euch einen schönen Samstag,
Renkotrader

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Teilweise mag ein Verständnisproblem vorgelegen haben. Wie dem auch sei, der Text und das zwischen den Zeilen hat mir einfach einen gewissen Eindruck vermittelt. Aber das ist ja nun geklärt.

Renkotrader View Post
Ich bin sehr diszipliniert in meinen Jobs, absolut zuverlässig und ehrgeizig, immer beste Arbeiten abgegeben. Qualität als Maßstab, das erzeugt dann auch die Zufriedenheit beim Kunden und bei mir.

Kenn ich. Ist ja gewissermassen die schweizer Arbeitsmentalität. Ich hab dann noch an der Hochschule studiert wo das auf die Spitze getrieben wird. Das war dann eines meiner grössten Probleme im Trading, weil ich ja alles absolut richtig und perfekt machen wollte.
Was hab ich gemacht? In meiner vorherigen Tätigkeit habe ich aus Rentabilitätsgründen die Perfektion von 100% auf 98% gesenkt. Von dem Prozess konnte ich später im Trading profitieren. Der handwerkliche Background war nützlich für die repetitive Ausführung auf einem definierten Qualitätslevel. Und einige Psycho-Bücher haben mich unterstützt.
Wir haben demnach aus der Geschichte heraus nicht ganz unähnliche Probleme.

Früher als ich Swingtrading mit Aktien betrieb, hatte ich eine Datenbank mit Fundamentals und technischen Indikatoren, Charts, sowie einem Ratingsystem. Dies zeigte mir dann die Reife für einen Ein- Ausstieg. Damit konnte ich wirklich profitabel arbeiten.
Heute, mit dem kurzfristigen und gehebelten Trading brauche ich nicht bloss Infos, sondern Schranken. Ich bin nicht Programmierer (und mache auch nicht viel in der Richtung), sonder eher ein Konzeptler, der das dann aber auch umsetzen kann. Somit hab ich mein Konzept hehabt und das versucht mit basic NT Stuff umzusetzen. Wo NT sich sträubte (mit der Trennung von ChartTrader und Strategien) hab ich dann halt die Teile verbunden, weil ich das so brauche, um die Schranken genau so zu haben wie es mein Konzept will. Und in den Zwischenräumen ist dann die Spielwiese für mich als Trader.

In meinem Trading gibt es gewisse Punkte, wo sup/res Trendlinien etc. eine Zone des Interessens entstehen lassen. Dort ist es für mich wichtig den Markt zu fühlen.
Solche Stellen (Instrument, Zeit, Datum) notiere ich mir, um sie den später (wenn sie aus dem Gehirn verflogen sind) mit der Reply Funktion neu aufleben zu lassen. Dieses selektive Replay an aussichtsreichen Stellen bringt mir recht viel.

Ein Journal führe ich auch. Aber ich steh da immer vor dem Problem mit wieviel, wozu etc.
Ich habe im Studium meinen Ökonomie-Prof mit einer Arbeit zu rollender Kostenplanung gestresst (klassisch ist ja eher die Vor- und Nachkalkulation). Da ist mit sporadischen Aktivitäten etwas aufgegleist, das diesen Gedanken wieder aufnimmt. Grob geht es darum an den Trade den Setup Namen und ein rudimentäres Grading System (als manuelle Nachbearbeitung der Normalverteilung der Trades, direkt nach dem Trade durchgeklickt) anzubinden und die Resultate in einer Datenbank zu speichern, welche vom System wiederum herangezogen wird zu Expectancy(Kelly) etc. Zwecken der entsprechenden Setups. Das ist aber noch in den Kinderschuhen.

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 Renkotrader 
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Hallo terratec,

das klingt ja interessant, was Du im letzten Abschnitt beschreibst. Kannst uns ja hier mal auf dem Laufenden halten, wie sich das so entwickelt. Solche Projekte bedeuten meist eine längere Entwicklungszeit, da man ja an vielen Teilbereichen gleichzeitig arbeiten muss. Zumindest stelle ich mir das so vor.

Ein echtes Tradingjournal führe ich nicht, ich arbeite dann nur mit den Ergebnissen aus meinen Trades. Hier ist mir das zu viel Arbeit. Ich hatte das mal eine Zeit lang gemacht, und die Infos zwischen den Trades eingepflegt, doch das hat mich immer wieder die Konzentration gekostet. Und die Stichpunkte bis Abends aufheben, um dann eine "ordentliche" Nachbereitung zu machen, das war mir dann oft zuviel. Zumal die Eindrücke nach dem Trade noch frischer sind, vor allem die mentalen Aspekte. Reine Fakten dann können warten, da verschiebt sich ja nichts. Habe hier wie gesagt noch nicht meine Mitte gefunden, doch denke ich, durch die Art und Weise, wie ich mittlerweile handle, dass ich nicht zwingend auf ein solches Tradingjournal angewiesen bin.

Ein anderes Thema ist ein Tradingtagebuch. Obwohl ich es immer wieder vergesse (verdränge?), nehme ich mir vor, dieses täglich zu führen. Bisher hapert es hier mit der Disziplin. Und weil ich es eben nicht gewohnt bin, ein solches zu führen, eine gewisse Befremdlichkeit. Doch denke ich, dass ich das nun auch einführen werde. Fehler halte ich sowieso fest, diese fließen dann immer in mein Tradermanifest ein. Wobei ich hier sagen muss: selten neue Fehler, ich habe die meisten schon gemacht. Befinde mich daher eher in der Wiederholungsschleife, was natürlich nicht für meine Qualitäten als Händler spricht, nämlich Fehler zu duplizieren.

Deine Art und Weise, mit der Replay-Funktion zu arbeiten, hat was. Danke für diese Idee, auch wenn ich das noch nicht zu einem Teil meines Lernens gemacht habe. ich denke, das ist eine gute Sache, gefällt mir! Ich nutze automatische Widerstände und Unterstützungen, Pivots, sowie Vortageshoch und -Tief in meinem Handeln, weil mir diese Zonen mögliche kurstechnische Besonderheiten wie Abpraller oder Rangeverhalten aufzeigen. Daher brauche ich freie Bahn zum Tradeeinstieg. Letztlich dienen mir Pivots und Konsorten dann eben als Target für meinen Trade.


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Heute, mit dem kurzfristigen und gehebelten Trading brauche ich nicht bloss Infos, sondern Schranken.

Das ist eine prägnante Erklärung. Super. Ich habe das immer als "Trading-Korsett" gesehen, welches ich mir auf den Leib schneidern muss: eng, formgebend und -bewahrend (ich male das jetzt besser nicht weiter aus! ), doch nicht in allen Bereichen einengend. Doch so eng, dass ich meiner Aufgabe als Händler, der ich sein will, bestmöglich genüge.

Viele Grüße,
Renkotrader

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Hallo Ihr Trading-Beflissenen, denen auch am Samstag das Thema wichtig ist

Mein Ansatz: "Reduce to the max",
mein Hintergrund - Oekonom
meine Basis: Trading-Faulheit

Darum konzentriere ich mich auf EIN Instrument - dieses kenne ich "par coeur".
Trading ist klar konzentriert auf "Patterns", die sich im Markt wiederholen.

Habe 2 Pferde im Rennen (alles hier auf futures.io (formerly BMT) in journals kommentiert).

Erstes System: max. 1 Trade pro Tag - mit vorausgesagter Eintritts- und Austrittszeit sowie Richtung
(SL etc. nach Regeln) - Nur Daytrading - kein overnight/weekend
Zweites System: Swing mit dem gleichen Instrument über mehrere Tage.

Beide Systeme werden angesagt, dokumentiert und ausgewertet. Das Ziel ist, möglichst kleiner Aufwand
über den Tag und praktisch keine Bildschirm-Stunden, da ich keinen Trade verfolge oder Stops anpasse...
Ziel - laufen lassen und das Optimum rausquetschen.
Die beiden Systeme werden mittelfristig miteinander verglichen, um auch hier eine Effizienz-Steigerung
zu erhalten.

Bisherige Resultate soweit (jeweils 1 Dax Kontrakt)
1) System 1 (Daytrading Dax) innerhalb der ersten 9 Monate: > 1'000 Punkte
2) System 2 (Swing Trading) innerhalb der ersten 6 Wochen seit Einführung: ~ 400 Punkte
hier ist allerdings EIN Nachkauf erlaubt.

Was hat's gebracht: Vertrauen auf das System - bringt viel Ruhe und Freizeit - ein Trade wird automatisch
beendet - sei es durch SL oder durch die vordefinierte Ausstiegszeit.
Gerade das Richtige für gestresste Nerven. (Habe natürlich sonst genügend Beschäftigung)

Beste Grüsse und Viel Erfolg auf dem weiteren Trader-Pfad

GFIs1

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Hallo GFIs!

Danke auch Dir für Deine Einsichten.

Das ist es eben, was ich meine: den eigenen Stil finden, mit diesem seinen Frieden haben. Ich denke, dass es hier viele Formen gibt - vom "Rund um die Uhr"-Marktbeobachter bis hin zum Trader, der für seine Arbeit nur eine Stunde am Tag investiert - oder sogar noch weniger. Da spielen logischerweise auch mehrere Faktoren mit eine Rolle, schlussendlich ja auch die persönliche Risikoaversion, die Lebensumstände, finanzielle Verpflichtungen und Ausstattung, sowie zeitliche Horizonte und Ziele.

Dein Ansatz erinnert mich an das, was Rossiwall und Schröder in ihrem Buch beschrieben haben: das Managen einer länger laufenden Kernposition, sowie das Drumherum-Handeln um diese Kernposition.

Seinen Ansatz so zu wählen, dass er auch zum eigenen Nervenkostüm passt, halte ich für sehr wichtig, wenn man in diesem Geschäft bestehen will, da ich damit rechne, hin und wieder mal in turbulente Marktphasen zu geraten oder die typischen Saisonalitäten eben so zu handhaben, sich hier nicht selbst ein Bein zu stellen durch beispielsweise ungünstige Urlaubsplanung. Kann hier noch nicht mitreden, da ich bisher nebenberuflich handle, den Absprung noch vor mir habe. Da es für alles die richtige Zeit gibt, fördere ich diesen Umstand, doch ich mache mir hier nicht mehr Druck, als mir gut tut.

Mehr als 1.400 Punkte bedeuten mehr als 2.800 Ticks im DAX. Das halte ich für ein richtig gutes Ergebnis, wenn man den Zeitraum von 9 Monaten hinterlegt und auch die Zeiten bedenkt, in denen der Markt nicht so atmet, wie man sich das wünscht. 300 Ticks im Monat sind schon eine Hausnummer. Zumindest für mich, ich kann mich an diesen gewissermaßen messen, da meine Zieldefinition ähnlich ist wie Deine erreichte Performance, nur das durch mein Scalping dieses Ziel auf mehreren Trades beruht: +20 Ticks zum Zufriedensein, +30 Ticks als oberes Tagesziel. Wobei ich hier wirklich von Zielen spreche, nicht von erreichten Werten. Wochenziel sind derzeitig 80 bis 120 Ticks, das Monatsziel 300 bis 400 Ticks. Je nach Zeit, die mir zur Verfügung steht. Performance: ich sag mal so: ich arbeite an meiner Kontinuität.

Das Du das Screen-Watching quasi hinter Dir hast, finde ich klasse.

Viele Grüße,
Renkotrader

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Danke für die Blumen

Sicher ist mein Kurz-Zeit-Engagement pro Tag (nach eingehendem Pattern-Studium zuvor) nicht
DAS Optimum für DEN maximalen Tages-Gewinn aber:
1) es schont die Nerven (bitte 2x lesen)
2) weniger Exposition (vor allem zeitliche) im Markt bedeutet weniger Risiko über die Zeit und
nicht unwesentlich - man kann unter der Voraussetzung einer positiven Erwartung den Einsatz
erhöhen. Dies beruhigt ungemein und hält ab von Revenge-Trading oder anderem fragwürdigen
Handeln.

Die wichtige Erkenntnis meinerseits ist das Erkennen von "Chop-Chop-Zeiten". Umgeht man diese
Phasen ohne Trades, so kann man schon ein paar wesentliche Minus-Resultate vermeiden.
Das Training sollte sich deshalb vor allem auf das Big Picture richten. Hat man dieses im Griff,
so ist die Gewinn-Kontinuität fast gegeben.

GFIs1

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Hallo Traders!

Seit Kurzem habe ich nur noch 2 Instrumente auf meinen Screens: ein Screen FDAX und ein Screen CL. Grund: ich verpasse eh zuviel bei den vorherigen 8 Märkten. Also habe ich mich auf 2 Instrumente beschränkt, die nahezu immer handelbar sind - also mit Überschneidung der Zeiten. FDAX Vormittags und Nachmittags, CL Nachmittags und Abends.

Und hier eben wieder das, was mir eigentlich auch wichtig ist: die übergeordnete Marktphase im Blick.

Ich habe heute gemerkt, dass sogar ein Instrument wirklich ausreichen kann: bei meinen 4 Plustrades im FDAX zuzüglich zeitnahem Journalschreiben und Statistikanpassungen und Arbeitsmaterialien neue Aufbereiten zum Ausdruck, sind mir nach meiner Strategie heute doch ganz tolle Setups auf dem CL entgangen. Aber okay: ich bin ja am Lernen - und muss nicht alles mitnehmen. Wobei mich das dann schon fuchst, wenn ich Pause mache und genau dann geht der Markt wieder ab. Das ist so ein Phänomen, mit dem stehe ich immer noch auf Kriegsfuß. Da sag mal einer, der Markt sei nicht boshaft! Empirisch kann ich das schon nachweisen, dass er es ist...

Mit den Level-2-Daten kann ich noch nichts anfangen, das Thema ist Neuland für mich. Brauchbare Muster haben sich mir hier noch nicht erschlossen, doch ich behalte dieses hin und wieder im Auge. Kann gut sein, dass ich mich von diesem wieder trennen werde, doch das wird sich zeigen. Vielleicht machts ja irgendwann mal Klick bei mir. Oder ich tue mir hierzu doch das eine oder andere Video von BM zum Beispiel an.

Anbei mal ein Screenshot:



Ich arbeite mit gestaffelten Ausstiegen und habe bisher die Erfahrung gemacht, dass das Trailen nicht so optimal ist. Mal ja, mal nicht. Den goldenen Mittelweg habe ich bisher noch nicht gefunden, arbeite hier also mit kleinen Targets und kleinen Stopps, wobei ich den Stopp dann immer markttechnisch etwas anpasse, sofern der Trade nicht sofort als Stopp-Limit-Order ins Ziel schießt. Sehr wahrscheinlich werde ich das 3. Target aufgeben zugunsten eines sehr engen Trailings im Zielbereich, um eine weite Bewegung möglichst gut mitzunehmen, sofern diese ihre Richtung beibehält. Das alles sind noch experimentelle Themen, wie Ihr sehen könnt, hier umkreise ich möglichst immer enger meinen eigenen Stil.

Viele Grüße,
Renkotrader

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Wenn du im DOM noch Ask/Bid aktivierst (Show quick buttons), dann kannst du im RenkoChart den Charttrader schliessen, da auch alles (und noch mehr) im DOM gemacht werden kann. Ist weniger verwirrend, wenn nicht alles unsinnigerweise doppelt ist. Weniger Fehler, wenn z.B. am einen Ort ein anderes ATM-Template, Quantity, aktiviert ist als am anderen Ort. Und der Chart wird grösser und die Konzentration dürfte zunehmen.


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Last Updated on January 24, 2013


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